Verantwortlichkeit macht stark

Aus Wer sich viel zutraut, der wird viel leisten! - 7. Kapitel: Verantwortlichkeit macht stark

 

In einem Torpedo ist genug gebundene Energie vorhanden, um ein ganzes Kriegsschiff in Stücke zu reißen. Aber nur im Zusammenstoß mit einem so gewaltigen Körper kann es zutage kommen, wie viel Kraft in ihm verborgen war.

 

So kennt auch kein Mensch seine ganze Kraft und Stärke, bevor nicht eine große Verantwortung, eine große Notwendigkeit – in dem Sinn, wie Richard Wagner das Wort gebraucht, dass eine große Not gewendet werden muss – sie ans Tageslicht ruft.

 

Landarbeit, Holzhacken, Häutegerben, hinter dem Ladentisch stehen, West Point, der mexikanische Krieg, allerhand Handelsgeschäfte – das alles weckte den schlummernden Riesen in General Grant noch nicht auf. Vielleicht hätte man außerhalb eines verhältnismäßig engen Kreises nie etwas von ihm gehört, wenn nicht die Entscheidung für ihn gekommen wäre durch den Bürgerkrieg. Es war eine ungeheure Energie in dem Mann, aber wie bei dem Torpedo bedurfte es eines so ungeheuren Anstoßes, wie der Bürgerkrieg ihn darbot, um diese Energie zu entfesseln.

 

Landarbeit, Holzhacken, Schienenlegen, Landmessen, hinter dem Ladentisch stehen, der Aufenthalt im gesetzgebenden Körper, der Beruf des Anwalts, ja sogar die Mitgliedschaft im Kongress der Vereinigten Staaten – all das war nicht stark genug und bot sozusagen nicht Widerstand genug, um die gebundene Kraft in Abraham Lincoln zur Auslösung zu bringen.

 

Nur die Verantwortung, die ihm die Tatsache auferlegte, dass ein ganzes Volk vor seiner Lebensfrage stand, war stark genug, um die Kraft dieses Mannes ans Tageslicht zu bringen, der wohl der Größte war unter allen, die in dem Weltteil Amerika lebten. Die Gefahr des Volkes legte ihm die Verantwortung auf, durch die alles, was in ihm lag, bis auf den letzten Rest lebendig und wirksam wurde, und so trat ein Reichtum von Anlagen und Kräften zutage, von denen er selber ohne diese Notwendigkeit nie etwas geahnt hätte.

 

Die starken Männer, die die Menschheit um einen Schritt weiter brachten, haben ihre Stärke meistens erst entdeckt, als sie sich selber helfen mussten, als sie alles verloren hatten bis auf ihre Energie, und als sie einer wirklichen Notwendigkeit gegenüberstanden; dann aber haben sie jeden Fußbreit Boden erkämpft, bis sie am Ziel waren. Sie sind stark geworden, weil sie große Schwierigkeiten zu überwinden hatten: die Stärke des Widerstandes, den sie besiegten, haben sie ihrer eigenen Kraft zugelegt.

 

Manche unter unsern großen Geschäftsleuten sind erst dann zum Bewusstsein ihrer Kraft gekommen, als ein großes Unglück sie um alles gebracht und ihnen jede Krücke genommen hatte, der sie sich bis dahin bedienen konnten; jetzt erst standen sie ganz auf eigenen Füßen.

Unsre stärkste Kraft liegt so tief in unserm Wesen verborgen, dass oft nur eine große Not sie an den Tag bringt. Erst wenn alle Brücken hinter uns verbrannt sind, erst wenn keine Hilfe von außen mehr uns zur Verfügung steht, erst dann entdecken wir, was in uns liegt. Wie mancher verdankt sein Glück einem scheinbaren Unglück: eine Unterstützung wurde ihm genommen, die er bisher besaß, und so musste er lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und für sich selber zu sorgen.

 

Verantwortung ist der große Kraftentwickler. Wer nie eine richtige Verantwortung zu tragen hat, der entwickelt die Kraft gar nicht, die in ihm liegt. Dies ist einer der Gründe, warum man unter Leuten, die ihr Leben lang in untergeordneter Stellung waren, so wenig kraftvolle Naturen findet; ihre Kräfte sind nie auf die Probe gestellt worden und deshalb auch nie zu voller Entwicklung gekommen, weil sie nie zu einer verantwortlichen Stellung gelangten. Andre haben für sie gedacht, und sie haben nur die Gedanken andrer ausgeführt. Sie haben nie gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen und auf eigene Faust zu handeln, und deshalb hat sich das Beste, was in ihnen lag, nicht entfalten können: schöpferische Kraft, Erfindungsgabe, selbständiges Handeln aus eigenem Antrieb, Unabhängigkeit, Selbstvertrauen – alles blieb im Schlummer. Diese Kräfte und Fähigkeiten entwickeln sich nur, wenn sie lange unter stärkster eigener Verantwortung geübt werden.

 

Nichts ist irreführender als die Meinung, wenn in einem jungen Menschen etwas stecke, so werde es schon an den Tag kommen. Es kann an den Tag kommen – oder auch nicht; das hängt sehr wesentlich von den Umständen ab, ob diese die Energie wecken oder nicht. Die größten Fähigkeiten bleiben oft unentwickelt, weil das Selbstvertrauen oder der Ehrgeiz fehlt, die sie zur Tätigkeit bringen könnten.

 

Wohl sind unter den Angestellten unserer großen Geschäfte sicher Männer mit Anlagen und Fähigkeiten vorhanden, groß genug, um die Geschäfte ebenso gut oder noch besser zu verwalten, als es heute geschieht. Aber wie sollen Leute, die immer nur in verhältnismäßig niederen Stellungen und mit einfachen Verrichtungen beschäftigt sind, wie sollen diese überhaupt zum Bewusstsein kommen, was für Fähigkeiten zur Leitung eines großen Geschäftes in ihnen schlummern? Gewiss gehen die Ehrgeizigsten und Mutigsten auf eigene Faust vor und begründen ein eigenes Geschäft – aber daraus folgt noch nicht, dass sie auch fähiger sind als die andern: oft sind die stärksten Fähigkeiten von großer Bescheidenheit, ja Zaghaftigkeit begleitet. Oder die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen sind da, aber der Betreffende scheut die Verantwortung, die er auf sich nehmen müsste, weil er für andre zu sorgen hat. Wenn ihm aber diese Verantwortung ohne sein Zutun über den Hals kommt, wenn er in eine wirkliche Not gerät – dann wird alles wach, was in ihm schläft; und wenn die Fähigkeit in ihm liegt, ein großes Unternehmen zu leiten, so kann sie nur durch eine solche verantwortliche Stellung an den Tag kommen.

 

So warten Hunderte und Tausende von jungen Menschen bloß auf eine Gelegenheit, sich hervorzutun und ihre Schwingen zu regen, und wenn die Stunde der Verantwortung kommt, so wird sie sie jeder Aufgabe gewachsen finden.

 

Die Besitzer von großen Unternehmen sind oft in großer Sorge, wenn einer ihrer Leute stirbt, der eine leitende Stellung besonders fähig ausgefüllt hat. Sie fürchten, es sei unmöglich, ihn zu ersetzen – aber sehr oft geschieht es, dass ein andrer, der früher an einem viel untergeordneteren Platz stand, als Nachfolger des Ausgeschiedenen nun seine Sache noch besser macht als sein Vorgänger. Eine Menge junger Leute könnten so ohne weiteres in leitende Stellungen einrücken; und gerade weil eine große Verantwortung auf ihre Schultern gelegt wird, wächst ihre Kraft, und Fähigkeiten entwickeln sich an ihnen, die vorher kein Mensch bei ihnen gesucht hätte. Es ist deshalb töricht, wenn man immer außerhalb des eigenen Geschäfts nach solchen Leuten sucht, weil die eigenen Leute jene Fähigkeiten noch nicht gezeigt haben: wie konnten sie das, ehe sie in einer wirklich verantwortungsvollen Stellung dazu Gelegenheit bekamen?

 

Man darf als sicher annehmen, dass in unsern sämtlichen großen Geschäften Dutzende von jungen Leuten arbeiten, die ebenso begabt sind als die jetzigen Leiter, und für keine Stellung braucht man zu fürchten, dass sie beim Ausscheiden des jetzigen Inhabers nicht ebensogut von einem Menschen ausgefüllt werden könnte, der heute vielleicht noch ganz untergeordnete Arbeit tut.

 

Wenn ein großer Staatsmann abgeht, so denkt man auch oft, es sei niemand da, der seinen Platz ausfüllen könnte. Aber von irgendwoher, wo man es am wenigsten erwartet, aus irgendeinem vergessenen Winkel oder aus einer untergeordneten Stellung taucht ein Nachfolger für ihn auf, der alles leisten kann, was die Zeit von ihm fordert.

 

Wenn man alles aus einem Menschen herausholen will, was in ihm steckt, so braucht man nur ein Mittel anzuwenden: man lade ihm eine gehörige Verantwortung auf. Wenn überhaupt etwas in ihm steckt, dann muss es jetzt zutage treten. Erst wenn wir, wie Robinson auf seiner Insel, nur noch auf unsre eigenen Kräfte, unsern eigenen Geist, unsre eigene Hand angewiesen sind, erst wenn wir die Quellen erschließen müssen, die in uns selbst fließen, erst dann entdecken wir wirklich unsern ganzen Reichtum. Kein Schiffsführer kennt seine Leute, ehe er sie nicht bei drohendem Untergang im Sturm erprobt hat.

 

Dass große und unerkannte Möglichkeiten in uns liegen, sieht man schon daraus, dass eine große Not oder Gefahr in Menschen, denen niemand es zugetraut hätte, außerordentliche Kräfte auslöst.

 

Der Junge, der den Aufzug bedient, hat vielleicht selber nie im Traum daran gedacht, dass er etwas von einem Helden an sich habe. Er hat nie gedacht, dass es irgendeine Möglichkeit gebe, durch die er den großen Herren gleich werden könnte, die er täglich in seinem Aufzug befördert. Da bricht ein Feuer im Gebäude aus und der Junge, um den sich nie jemand bekümmert, an dem niemand etwas Besonderes bemerkt hat, zeigt sich plötzlich als ein Held: er dringt mit seinem Aufzug durch die brennenden Stockwerke hindurch und rettet, selbst halb verbrannt, Hunderte von Menschen, die ohne seinen Heldenmut verloren waren.

 

Einem Schiff auf hoher See droht der Untergang – da wird ein armer Auswanderer der Held, den die Stunde braucht: er befehligt die Rettungsboote mit Ruhe, Einsicht und Nachdruck, wenn alle andern den Kopf verloren haben.

 

In einem Krankenhaus bricht Feuer aus, und ein zartes, krankes Mädchen wird im Augenblick der Not zur Heldin und entwickelt Riesenkräfte.

 

Bei solchen Gelegenheiten werden Taten des Mutes und der Heldenhaftigkeit getan, die der selber vorher nicht für möglich gehalten hätte, der sie jetzt tut. Niemand weiß, welche Kräfte in ihm stecken, ehe er nicht durch eine große Not hindurchgegangen ist. Mancher kommt bis zur Mitte seines Lebens und weiter, bevor er sich selber entdeckt. Es war keine Not vorher über ihn gekommen, groß genug, um seine verborgenen Kräfte auszulösen, und so wusste er selbst nicht, zu welchen Taten er fähig war, bis die Not sie ihn tun hieß.

 

Ich kenne verschiedene Fälle, wo Töchter reicher Familien sich plötzlich auf sich selbst angewiesen sahen. Sie hatten überhaupt nicht arbeiten gelernt, waren für keinen Beruf vorgebildet und hatten keine Ahnung davon, wie man sein Brot verdient – und plötzlich entwickelten sie alle Kräfte und Fähigkeiten, die sie in ihrer jetzigen Lage brauchten. Die Kraft war da, aber sie hatte bisher geschlummert, denn keine Verantwortlichkeit hatte sie geweckt.

 

Wenn ein junger Mann plötzlich durch irgendeine Ursache in eine Stellung mit hoher Verantwortung einrückt, so ist er oft nach einem halben Jahr ein ganz andrer Mensch als vorher: er hat Eigenschaften und Fähigkeiten entwickelt, die niemand bei ihm vermutet hatte. Die Verantwortung hat einen ganzen Mann aus ihm gemacht. Und dasselbe erleben wir an Mädchen, die plötzlich genötigt werden, selbständig ein Geschäft zu führen oder eine Familie zu unterhalten.

 

Viele trauen sich nicht zu, dass sie etwas Großes leisten können, weil sie noch keine Gelegenheit gehabt haben, ihre Fähigkeit zu zeigen. Die eintönige Wiederholung derselben Arbeit Jahr für Jahr kann freilich keine besonderen Fähigkeiten hervorlocken. Auch die geistigen Kräfte müssen durch Übung entwickelt werden, ehe wir abschätzen können, wie groß sie sind.

 

Ich kenne verschiedene junge Leute, die zu jedermann Vertrauen haben, nur nicht zu sich selbst. Bei andern Leuten zweifeln sie niemals, dass diese durchführen können, was sie anfangen; aber sobald sie selbst in Frage kommen, werden sie zaghaft und sagen: „Bitte, stellt mich nicht an die Spitze von der Sache, das kann ein andrer besser als ich.“ Sie scheuen vor der Verantwortung zurück, weil es ihnen an Selbstvertrauen fehlt.

 

Der einzige Weg, auf dem wir unsre Kräfte entwickeln können, besteht darin, dass wir uns schon in der Jugend vornehmen, wir wollen keine Gelegenheit vorübergehen lassen, bei der uns das möglich ist. Wir dürfen vor nichts zurückscheuen, was uns zur Übung unsrer Kräfte und zum Gewinn neuer Erfahrungen Gelegenheit geben kann. Ob uns die Sache angenehm ist, das ist ganz Nebensache, wir müssen uns in diesem Fall einfach dazu zwingen. Und nichts bringt unsre Fähigkeiten so ans Tageslicht als Verantwortung. Ganz einerlei, ob die Stellung schwierig ist: nimm sie nur erst an und nimm dir fest vor, sie noch besser auszufüllen als deine sämtlichen Vorgänger.

 

Aber wie viele Menschen gibt es, die niemals zur Erkenntnis dessen kommen, was in ihnen liegt, weil sie vor jeder Verantwortung zurückscheuen. So bleiben sie stets abhängig von andern, führen fremde Gedanken aus und sterben schließlich, ohne dass das, was sie selbst hätten tun und leisten können, überhaupt ans Tageslicht gekommen ist.

 

Ich für meine Person halte es für die Pflicht eines jeden jungen Menschen, danach zu streben, dass er unabhängig und sein eigener Herr wird, dass er nicht sein Lebtag in unwürdiger Abhängigkeit bleibt und auf ein Glockenzeichen an- und abtreten muss, dass er nicht bloß ein Zähnchen an einem Rad, sondern ein ganzes Triebrad oder noch lieber eine ganze Maschine wird: lieber eine kleine, aber selbständig gehende Maschine, als ein unselbständiger Teil an der Maschine eines andern.

 

Schon die bloße Tatsache, dass man nach hohen Idealen strebt, dass man vorausblickt in eine Zeit, in der man sein eigener Herr sein wird, dass man seine Handlungen auf feste und unerschütterliche Entschlüsse aufbaut, schon das leitet alle unsre Fähigkeiten in ein Bett und lässt sie mit verstärkter Kraft ausströmen; wie sich auch unsre Zukunft gestaltet, auf jeden Fall werden wir stärkere Menschen, wenn wir unsre persönliche Unabhängigkeitserklärung beständig im Sinn tragen. Eine solche Erklärung bedeutet für uns zum Voraus die Befreiung von dem Gefühl der Knechtschaft, das mit jeder abhängigen Stellung verknüpft ist. Ich halte es für unmöglich, dass ein Mensch noch zur rechten Fülle seiner Entwicklung gelangt, wenn er einmal den Kampf um die völlige Unabhängigkeit oder die Hoffnung auf eine selbständige oder leitende Stellung aufgegeben hat.

 

Es ist natürlich zuzugeben, dass nicht jeder Mensch die Fähigkeit und Kraft besitzt, die zu einer leitenden Stellung gehören. Ebenso haben viele junge Leute schon für andre so stark zu sorgen, dass sie nicht in der Lage sind, die Verantwortung und das Wagnis auf sich zu nehmen, die in der Gründung eines eigenen Geschäftes liegen. Aber wenn wir solche Fälle außer Betracht lassen, so gibt es doch genug andre, in denen ein Mensch bloß deshalb immer für andre arbeitet, weil er sich eben fürchtet, die Verantwortung auf sich zu nehmen, die er tragen müsste, wenn er sich selbständig machte. Es fehlt ihm einfach der Mut, sich von dem gemeinsamen Stamm abzuzweigen; die Furcht vor der Möglichkeit eines Misserfolges hält ihn ab. Andre wieder sind jung in eine bestimmte Tätigkeit hineingekommen, haben sich bis zu einem leidlichen Gehalt emporgearbeitet, und obwohl sie sich sehr gerne selbständig machen würden, lassen sie sich doch von jedem Versuch dazu abhalten, weil sie sich selbst nicht genug zutrauen oder weil sie dem Rat andrer folgen, die da sagen: „Bleib hübsch, wo du bist“. Schließlich gewöhnen sie sich dann dermaßen an die Tätigkeit, die sie jahraus jahrein treiben, dass sie sich überhaupt nicht mehr aus ihren gewohnten Verhältnissen herauslösen können.

 

Sehr viele Menschen leben überhaupt nur nach dem Grundsatz, dass der Sperling in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach. Sie haben nichts von dem in sich, was in andern als Wagelust und Kühnheit lebendig ist. Es gelüstet sie nicht im Mindesten nach Verantwortlichkeit. Am liebsten ist ihnen eine feste Anstellung und die Sicherheit, dass jeden Monat das Gehalt ausgezahlt wird, viel lieber als das Wagnis, die Verantwortung und die Unsicherheit, die ein eigenes Geschäft mit sich bringt.

 

Man kann auch so leben und ein nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft sein, gewiss. Aber wenn du so viel als möglich aus dir herausholen willst, wenn du danach strebst, deine Kräfte möglichst voll und weit zu entfalten – dann darfst du nicht damit zufrieden sein, dass du jemand anders für dich denken lässt und nur seine Gedanken ausführst.

Wenn du so hoch als möglich wachsen, wenn du die Pyramide deines Daseins, wie Goethe sagt, so hoch als möglich in die Luft spitzen willst, dann muss der Gedanke an völlige Unabhängigkeit dir stets als letztes Ziel vorschweben. Nicht in Sklaverei oder Abhängigkeit, nur in vollkommener Freiheit können wir unsre wahre Bestimmung erfüllen. Wenn der Käfig auch noch so geräumig und bequem ist – der Adler muss hinaus in die freie Luft, wenn er die Kraft des Adlers zeigen soll.

 

Was wir sind, unser innerster Kern, das wird nicht entschieden durch die Eigenschaften, die auf der Oberfläche liegen und in jeder Stellung und Lebenslage betätigt werden können, sondern durch die Kräfte, die tief in unserm Inneren schlummern. Diese Kräfte aufzuwecken und ins Leben zu rufen, das steht in jedes Menschen Macht, und wer es nicht tut, der versündigt sich an seinem göttlichen angeborenen Adel – und nicht bloß an sich selbst, sondern auch an seiner Pflicht gegen die Menschheit.

 

Fürchte dich nicht vor dem Selbstvertrauen. Glaube an deine Fähigkeit, eigene Gedanken zu haben. Wenn etwas in dir steckt, so kann es nur an den Tag kommen, wenn du auf dich selbst angewiesen bist.

 

Was du auch tust, bewahre dir den Geist der Unabhängigkeit. Sei nicht ein bloßes Zähnchen in einer Maschine. Und selbst, wenn du nicht anders kannst, als für andre arbeiten, so tue diese Arbeit so weit als möglich nach selbständigen Gedanken.

 

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